Bergwaldprojekt im Forstamt Hessisch Lichtenau

Das Bergwaldprojekt im Forstamt Hessisch Lichtenau!

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Es ist schon fast Tradition: Seit einigen Jahren kommt das Bergwaldprojekt im November für zwei Wochen in unser Forstamt um Moorflächen zu renaturieren. Jedes Mal mit einem hoch motivierten und jedem Wetter trotzenden Team aus ca. 15 Freiwilligen. So auch dieses Jahr vom 07.11. – 18.11.22 im Quellmoor „Hirschhagen“. Die immerhin 2 ha große Moorfläche war noch bis zum Sommer 2022 dicht mit Fichten bewachsen und von einem immer noch intakten System aus Entwässerungsgräben durchzogen.

„Moore bieten nicht nur unzähligen seltenen, hochspezialisierten Tieren und Pflanzen einen Lebensraum, sie sind auch maßgeblich am Klimaschutz beteiligt. Moore machen insgesamt nur 3 % der gesamten Landfläche der Erde aus – trotzdem speichern sie doppelt so viel CO2, wie alle Wälder zusammengenommen. Je mehr intakte Moore wir also haben, desto besser ist das für unser Klima.

Mit zunehmender Trockenheit und sinkendem Grundwasserspiegel in Folge des Klimawandels könnten Moore austrocknen, wodurch der darin gespeicherte Kohlenstoff freigesetzt wird und somit erheblich zur Treibhausgasemission zum Klimawandel beiträgt. Ist ihr Lebensraum bedroht, gefährdet das natürlich auch die Arten, die ihn bewohnen: darunter viele Eiszeitrelikte wie die kälteresistente Große Moosjungfer, die unter den milden Wintern und den häufigeren Hitzeperioden im Sommer leidet.“ (Entnommen aus https://www.klimaschutzplan-hessen.de/moor)

Deshalb wird mit Hilfe des Regierungspräsidiums Kassel im Rahmen des vom Integrierten Klimaschutzplan-2025 geförderten Projektes „Waldmoore in Hessen“ auch das Hirschhagener Moor renaturiert. Das heißt konkret:

  1. Aufnahme der bestehenden Strauchschicht, Krautschicht und Moosschicht
  2. Entnahme des Fichtenbestandes; mit Seilkran um den empfindlichen Boden zu schonen
  3. Verfüllung der Entwässerungsgräben

Schritt 1 und 2 sind bereits durch die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt und das Forstamt Hessisch Lichtenau erfolgt, bei Schritt 3 kommt das Bergwaldprojekt ins Spiel. Die Freiwilligen verlegen hierfür einen Bohlensteg über die Fläche um sich mit den Schubkarren bewegen zu können ohne den Boden zu verdichten. Mit Wiedehopfhaue und Schaufel werden dann die Gräben ausgehoben um eine Spundwand aus Holz als Barriere einzubauen. Der Rest des Grabens wird dann mit einem Gemisch aus Holzhackschnitzel und Sägemehl verfüllt und am Ende mit Binsen und Moosen bepflanzt. Die Hackschnitzel-Sägemehl-Mischung hat eine dem Torf sehr ähnliche Struktur und eignet sich deshalb hervorragend um den Wasserablauf zu stoppen. 

Wir vom Forstamt freuen uns mit dem Bergwaldprojekt zusammenzuarbeiten. Im Bereich der Moorrenaturierung bringt der Verein ein enormes Fachwissen mit und leistet insgesamt qualitativ sehr hochwertige Arbeit. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Freiwilligen!

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