Das Damwild (Dama dama, Familie der Hirsche – Cervidae) ist eine mittelgroße Hirschart. Bereits die Römer verbreiteten das ursprünglich in Kleinasien und im östlichen Mittelmeerraum beheimatete Damwild in andere Regionen. Im Mittelalter gelangte es über Dänemark („Dänenwild“) nach Mitteleuropa und Großbritannien. In Deutschland trafen die ersten „Dänentiere“ vermutlich im Jahr 1577 als Geschenk des dänischen Königs an Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel ein.
Heute zählt das Damwild zu den weltweit am weitesten verbreiteten Hirscharten. Die Bestände in Mitteleuropa gehen auf gezielte Aussetzungen sowie auf Tiere zurück, die aus Wildgehegen entkommen sind.
Damwild spielt heute eine bedeutende Rolle in der Erzeugung schmackhaften Wildfleisches und wird daher häufig in landwirtschaftlichen Wildgehegen gehalten.
Lebensraum:
Damwild bevorzugt Laub- und Mischwälder mit Freiflächen und Lichtungen, die dem Wild gleichzeitig genügend Möglichkeiten bieten, um sich zu verbergen. Es ist sehr anpassungsfähig und besiedelt unterschiedliche, vor allem lichte Waldlebensräume.
Nahrung:
Das Damwild ist ein Pflanzenfresser. Es ernährt sich hauptsächlich von Gräsern und Kräutern, frisst aber auch Knospen, Bucheckern, Eicheln und Wurzelknollen. Als Wiederkäuer kann es schwer verdauliches und nährstoffarmes Raufutter wie Heu und Gras durch erneutes Zerkauen der anverdauten Nahrung verwerten. In Zeiten eingeschränkten Nahrungsangebots wird auch Baumrinde abgeschält.
Lebensweise:
Das Damwild ist tag-, dämmerungs- und nachtaktiv. Es lebt gesellig in Rudeln; ausgewachsene Hirsche können jedoch auch Einzelgänger sein.
Körperliche Kennzeichen:
Das Damwild ist deutlich kleiner als das Rotwild. Es besitzt lange Läufe, einen langen Schwanz mit schwarzer Spitze sowie ein weißes Hinterteil mit schwarzer Umrandung.
Charakteristisch ist die weiße Fleckung des Felles, die bei erwachsenen Tieren besonders im Sommer deutlich zu erkennen ist. Es kommen zahlreiche Farbschläge vor – von nahezu weiß über rotbraun und silbergrau bis hin zu fast schwarz.
Im Sommer ist das Fell rotbraun mit einem schwarzen Rückenstrich und weißen Flecken, während es nach dem Fellwechsel im Winter graubraun erscheint.
Kennzeichnend für die männlichen Tiere (Damhirsche) ist das Schaufelgeweih, das sie deutlich von den Rothirschen unterscheidet.
Typisch für das Damwild sind außerdem die Hüpfsprünge mit gerade gestrecktem Schwanz, die es bei der Flucht zeigt.