Waldbrandgefahr

Waldbrand

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Sobald im Frühjahr die Temperaturen in die Höhe klettern und die Trockenheit zunimmt, steigt auch die Waldbrandgefahr. Von März bis Oktober kommt es in Hessen regelmäßig zu Waldbränden.

Den aktuellen Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes sowie weitere Informationen finden Sie hier:

Wie verhalten Sie sich bei Waldbrandgefahr?

  • Offenes Feuer im Wald ist verboten. Auch auf ausgewiesenen Grillplätzen im und am Wald sollte während hoher Waldbrandgefahr kein offenes Feuer entfacht werden.
  • Im Wald nicht rauchen. Auf keinen Fall brennende Zigaretten wegwerfen!
  • Benutzen Sie nur ausgewiesene Parkplätze. Trockene Grasflächen unter Fahrzeugen können sich durch heiße Katalysatoren und Auspuffrohre entzünden.
  • Unbedingt die Zufahrten zu Wäldern freihalten. Sie sind wichtige Feuerwehrzufahrten und Rettungswege für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und anderer Hilfsdienste. Beachten Sie unbedingt die Park- und Halteverbote.
  • Melden Sie Brände oder Rauchentwicklungen sofort über die Notrufnummer 112.
  • Versuche ein entstehendes Feuer selbst zu löschen – aber nur sofern keine Gefahr für dich selbst oder andere besteht.

Wenn möglich, geben Sie bei der Abgabe des Notrufes die Nummer des nahegelegenen Rettungspunktes mit an. Dadurch können die Einsatzkräfte wesentlich schneller an der Einsatzstelle eintreffen.

Alarmstufen in Hessen

In Hessen gibt es zwei Alarmstufen.

Was das bedeutet:

  • Einsatzbereitschaft (Geräte, Fahrzeuge, Personal, Zugangswege, Lösch-wasserentnahmestellen, Nachrichtenverbindungen)
  • Waldgebiete werden verstärkt überwacht

Was das bedeutet:

  • Grillplätze und Feuerstellen in gefährdeten Waldteilen und in Waldnähe werden geschlossen
  • Gefährdete Waldteile werden durch Polizeihubschrauber überwacht
  • Gefährdete Waldflächen und Wege können gesperrt werden

Je nach örtlichen Gegebenheiten und lokaler Witterung können Maßnahmen wie die Sperrung von Grillplätzen und Feuerstellen auch bereits bei hoher Waldbrandgefahr erfolgen. (§16 Hessisches WaldgesetzÖffnet sich in einem neuen Fenster)

Wie lange braucht der Wald, um sich nach einem Brand zu erholen?

In unseren Breiten ist oft schon nach wenigen Wochen wieder ein zaghaftes Grün auf den Flächen zu sehen. Auch wenn natürliche Brandursachen in Deutschland sehr selten sind, sind Waldbrände für die Natur nichts Ungewöhnliches. Etwa durch Blitzeinschläge kam ist der Evolutionsgeschichte immer wieder zu Waldbränden.

Die ersten Pflanzen nach einem Waldbrand sind erstmal keine Bäume, sondern kleinere Pionierpflanzen. Da nach einem Waldbrand mehr Licht auf den Boden dringt, nutzen diese Pflanzen die Chance, sich gegen sonst schattiges Blätterdach durchzusetzen.

Die Zeit, die es dauert bis sich Bäume wieder auf einer Waldbrandfläche ansiedeln kann stark variieren und ist von mehreren Faktoren abhängig. Dazu gehören unter anderem die Art des Waldbrandes, die Intensität des Feuers, die spezifische Vegetation und Umweltbedingungen vor Ort.

In einigen Fällen können erste Anzeichen der Wiederbewaldung bereits innerhalb weniger Monate nach einem Waldbrand auftreten. Allerdings kann es je nach den genannten Faktoren auch Jahre dauern, bis sich wieder eine vollständige Baumbedeckung entwickelt. Zunächst etablieren sich oft sogenannten Pionierbaumarten, die – wie Birke oder Kiefer – auf baumfreien, lichten Flächen sehr gut zurechtkommen. Sie bereiten den „Boden“ für weitere Baumarten wie Buchen oder Eichen.

 

Fläche ein Jahr nach einem Waldbrand

Das oberste Ziel ist, möglichst schnell wieder Wald auf einer Brandfläche zu etablieren, der Kohlenstoff im Holz bindet, die Umgebung kühlt und den Wasserhaushalt reguliert. Im hessischen Staatswald wird deshalb in der Regel nach ein bis drei Jahren entschieden, ob die natürliche Verjüngung ausreicht, um die Fläche wieder zu bewalden oder ob mit einer Pflanzung nachgeholfen werden muss.

Übrigens: Nicht alle Bäume verbrennen zwangsläufig bei einem Waldbrand. Es gibt Baumarten, die bis zu einem gewissen Grad feuerresistent sind. Dazu zählen beispielsweise die Douglasie, Nadelbaumart aus Nordamerika, die auch bei uns wächst. Ihre dicke Borke schützt sie bei Feuer und sie treibt danach sogar frisch aus.

Wie trägt HessenForst zur Waldbrandbekämpfung bei?

HessenForst hilft, durch Präventionsmaßnahmen Waldbränden vorzubeugen, durch technische Unterstützung Brände rascher unter Kontrolle zu bringen und durch Wiederaufforstung zu einer schnelleren Regeneration beizutragen.

Maßnahmen zu Waldbrandprävention

Die nachhaltigste Form der Waldbrandprävention ist der bereits seit vielen Jahren praktizierte Waldumbau. Waldbereiche, die vorwiegend aus nur einer Nadelholzbaumart bestehen werden durch das Anpflanzen von Laubbaumarten zu einem Mischwald umgewandelt. Das erhöht nicht nur die Biodiversität und Stabilität von Wäldern. Laubbäume haben den Vorteil, dass sie deutlich schwerer brennbar sind als Nadelbäume.

Eine weitere langfristige Maßnahme zur Minimierung des Waldbrandrisikos ist der Wasserrückhalt im Wald. Anfallendes Regenwasser soll möglichst im Wald verbleiben. Dazu wird beispielsweise das Wasser aus Entwässerungsgräben an Forstwegen verstärkt wieder in den Wald zurückgeleitet.

Die große Mehrzahl der Waldbrände sind auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Daher gehört auch die Aufklärung und Information der Bevölkerung zu den wichtigsten Maßnahmen, um Waldbrand vorzubeugen.

Technische Unterstützung bei Waldbränden

HessenForst stellt sicher, dass die Hauptwege im Wald für Einsatzkräfte befahrbar sind. Außerdem stellt der Landesbetrieb den Einsatzkräften Waldbrandeinsatzkarten zu Verfügung auf denen die Hauptwege, Wasserentnahmestellen und Rettungspunkte eingezeichnet sind und kontrolliert regelmäßig die Löschwasserentnahmestellen im Wald.

Kommt es zu einem Waldbrand, übernimmt die Feuerwehr die Einsatzleitung. Die Forstämter unterstützen den Einsatz insbesondere durch Ortskenntnis. Auf Weisung der Feuerwehren unterstützt HessenForst etwa bei der Anlage von Waldbrandschneisen und stellt Kontakt zu Unternehmern mit Forstspezialmaschinen her.

Um den reibungslosen Ablauf von Löscheinsätzen zu gewährleisten, führen Feuerwehren und Forstämter regelmäßig gemeinsame Waldbrandübungen durch. Die Übungen reichen von kleineren Einsätzen auf Revierebene bis hin zum simulierten Großeinsatz mit der Unterstützung von Hubschraubern.

Wiederaufforstung nach Waldbränden

Wenn die natürliche Vegetation auf Waldbrandflächen nicht ausreicht, wird der Wald durch zusätzliche Pflanzung von Bäumen wieder aufgeforstet. Durch die Pflanzung verschiedener Baumarten soll ein stabiler Mischwald entstehen. Hier schließt sich der Kreis: stabile Mischwälder, die auch den Wasserhaushalt im Wald positiv beeinflussen, sind wiederum die nachhaltigste Maßnahme zur Minimierung der Waldbrandgefahr.

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