Dr. Wagner erklärt den Einsatz von Holzerntemaschinen und die Holztransportkette

Waldbegehung mit Mitarbeitern des Kirchendekanats Biedenkopf-Gladenbach und Gästen aus Tansania

Forstamtsleiter Dr. Lars Wagner konnte Mitarbeiter des Kirchendekanats Biedenkopf-Gladenbach und deren Gäste aus Tansania zu einer Waldbegehung in der Revierförsterei Wallau begrüßen.

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Dr. Wagner hat den interessierten Waldbesuchern zunächst einige Informationen zum Forstamt Biedenkopf und der Forstwirtschaft in Deutschland mitgeteilt.

Schnell kam man auf die aktuelle Waldsituation und die durch den Klimawandel bedingten Veränderungen unserer Wälder zu sprechen. Dr. Wagner erklärte, dass neben der extremen Trockenheit der letzten Jahre, auch Stürme dazu geführt haben, dass sich Borkenkäfer stark vermehren und Bäume befallen konnten. Als Folge ist ein Großteil der Fichtenbestände abgestorben. Zur Veranschaulichung zeigte er den Teilnehmern, mehrere vom Borkenkäfer befallene Borkenstücke einer Fichte mit Fraßgängen und Jungkäfern. Aber auch andere Baumarten haben unter den langen Trockenperioden der vergangenen Sommer gelitten.

Da in unmittelbarer Nähe ein Harvester und Forwarder im Einsatz waren, konnte den Teilnehmen auch gezeigt werden, wie das abgestorbene Holz dennoch geerntet und genutzt werden kann. Dabei verdeutlichte Dr. Wagner, dass große Freiflächen eigentlich vermieden werden sollen, aber auf den Kalamitätsflächen kaum anderen Möglichkeiten bestehen. Er erklärte den Teilnehmern die Arbeit solcher Maschinen und die Holztransportkette vom Wald bis hin zum Endprodukt.

Eine große Herausforderung und Aufgabe für die Zukunft wird es laut Dr. Wagner sein, diese Flächen wieder in klimastabile Wälder umzuwandeln. Hierbei soll insbesondere auf Naturverjüngung und die Pflanzung klimaresistenter Baumarten gesetzt werden. Ziel ist es strukturreiche, stabile Mischwälder zu erhalten.

Damit die kleinen Pflanzen eine Chance haben aufzuwachsen, spielt auch die Bejagung von Wildtieren eine große Rolle. Eine zu große Population von Reh-, Rot- und Muffelwild, führt zu hohen Verbissschäden und einem hohen Ausfall der kleinen Pflanzen. Deshalb ist die Bejagung auf den entsprechenden Flächen und die jagdliche Infrastruktur wichtig. Ein in der Nähe stehender Hochsitz fand großer Beliebtheit bei den Gästen und wurde mit Freude besichtigt und bestiegen, um Erinnerungsfotos zu machen.

Als symbolischer Beitrag zur Wiederbewaldung der Schadflächen und der Entstehung klimastabiler Wälder, durften die Gäste aus Tansania gemeinsam mit den Mitarbeitern des Kirchendekanats kleine Erlenbäumchen auf einer vorbereiteten Schadfläche pflanzen.

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