Zecken

Waldspaziergang ohne Reue – was es zum Thema „Zecken“ zu beachten gibt

Bei den Wanderungen durch die Natur im Frühjahr und im Sommer kann es immer einmal vorkommen, dass eine Zecke sich auf der Kleidung niederlässt - mit dem richtigen Verhalten ist dabei Wandern ohne Reue garantiert.

Wo sind die Plagegeister am häufigsten zu finden?

An Waldrändern, auf Kulturflächen, in höherem Bewuchs, d.h. überall da, wo die warmblütigen Wirtstiere (Säugetiere und der Mensch) öfter mal vorbeikommen, leben die Zecken oder "Holzböcke", wie sie im Volksmund genannt werden.

Sie bevorzugen grenzlinienreiche Landschaften; tiefer im Wald / in älteren Waldbeständen ist eher nur ein niedriger Besatz mit Zecken vorhanden. Die Zecken gehen im „Vorbeigehen“ auf den Wirt über und bleiben im Fell oder in der Kleidung hängen. Sie suchen sich dann eine warme Stelle mit weicher Haut. Diese Suche
kann bis zu 2 Stunden dauern. Dort bohrt die Zecke dann den Stachel in die Haut. Zunächst wird ein gerinnungshemmender Stoff abgegeben, bevor die Zecke mit dem Saugen beginnt. Hierdurch kommt es zu der üblichen Stichreaktion, die man auch von anderen Insektenstichen kennt. Zunächst also noch nichts Bedenkliches. Während des Saugens werden, sofern in der Zecke vorhanden, Krankheitserreger übertragen. Je länger der Saugvorgang möglich ist (bis z.B. der Mensch die Zecke entdeckt und entfernt), desto mehr
Erreger können auf das Wirtstier oder den Menschen übertragen werden. Gefährlich sind vor allem die Erreger der FSME (Frühsommer-Enzephalo-Meningitis = Hirnhautentzündung) und die Erreger der Borreliose. Nach dem Saugen fällt die gefüllte Zecke ab. Eine einmal entfernte Zecke kann sich nicht mehr so gut festsaugen, da sie, wenn ggf. auch nur teilweise gefüllt, nicht mehr so beweglich ist und viel schneller auffällt. Ca. 2 – 5 % der Zecken tragen FSME-Erreger; 5 – 35 % der Zecken tragen Borrelien
(Literaturangabe). Gegen FSME ist eine Schutzimpfung möglich; Borreliosen müssen nach Auftreten bzw. nach einer Infektion vom Hausarzt behandelt werden.

Wie kann man vorbeugen?

1. Schutzimpfung gegen die FSME
2. Enganliegende Kleidung und Kopfbedeckung sind zu empfehlen; helle Kleidung (man findet die Zecken besser)
3. Waldrandbereiche meiden, tiefer im Wald gibt es weniger Zecken
4. Nach dem Aufenthalt im Freien = Kleidung ausziehen, ausschütteln
5. Zuhause dann duschen und dabei den Körper nach Zecken absuchen

Und wenn sich doch mal eine Zecke festgesaugt hat:

1. Nicht mit Öl oder Alkohol beträufeln; Zecke spuckt mehr Sekret aus! (die Zecke hat dann sozusagen Atemnot)
2. Mechanisch mit Zeckenzange, Pinzette oder Zeckenkarte entfernen
3. Herausdrehen (Tipp von früher) ist nicht erforderlich, da es keinen erkennbaren morphologischen Grund dafür gibt.
4. Ganz kleine Zecken (Nymphen) kann man auch einfach mit dem Fingernagel abkratzen, wenn sie noch nicht festsitzen
5. Im Zweifel immer: Hausarzt zum Entfernen aufsuchen und auch immer dann, wenn die Rötung der Bissstelle (Bissstelle markieren!) nicht zurück geht oder sich entzündet (Wanderröte), um ggf. eine Borreliose rechtzeitig zu erkennen
 

Schlagworte zum Thema