Eindrucksvolle Randbuche im Frühlingswald

Historische Waldpflege im Stadtwald von Schwalbach

Zur Sicherung der Verkehrssicherheit und zur Wahrung des ehemaligen Hutewaldes führt HessenForst Forstamt Königstein im Auftrag der Stadtverwaltung Pflegemaßnahmen im Stadtwald Schwalbach durch.

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Ein besonderer Wald

Der Schwalbacher Wald besteht zu mehr als 90 Prozent aus Laubbäumen und hat vordergründig eine Schutzfunktion für Natur und Mensch. Außerdem soll er dem Zwecke der Erholung dienen.

Der wirtschaftliche Nutzen des Waldes wurde diesen Funktionen untergeordnet.

Pflegemaßnahmen, die in diesen Beständen aktuell durchgeführt werden, sollen die Funktionen des Waldes aufrechterhalten.

Ein Teil der alten Laubbäume gehörte zu einem ehemaligen Hutewald, in den die Bauern in vergangenen Jahrhunderten ihr Vieh trieben. Die Bäume erhielten dadurch eine besonders charakteristische Form: Die Tiere nutzten sie als Unterstand und Mahlbäume und beästen die unteren Zweige.

Revierförsterin Carolin Paff betreut die Arbeiten

„Das Forstamt Königstein will mit den geplanten Maßnahmen das Waldwachstum fördern und der Verkehrssicherungspflicht am Rand von Bebauungen nachkommen.“ betont Carolin Pfaff, die zuständige Revierförsterin. Sie wird die Arbeiten begleiten und auf eine fachlich saubere Arbeit mit möglichst wenigen Beeinträchtigungen für die Umwelt achten.

Verkehrssicherung zum Schutz der Bebauung

Die Maßnahme soll zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit am Bebauungsrand der „Limesstadt“ beitragen: Die Trockenheit der vergangenen Jahre hat zahlreiche Laubbäume in diesem Waldgebiet stark geschwächt.

Mehr Platz für die Kronen der Altbäume

Die alten Eichen der Hutewaldstrukturen sollen in dem Waldgebiet wieder freier gestellt werden, da Buchen und Hainbuchen bereits durch ihre Kronen durchstechen.  Andere Eichen, die als Mischbaumart erhalten bleiben sollen, bekommen durch die Freistellung mehr Kronenraum und werden vitaler und widerstandsfähiger. Wälder mit möglichst vielen Mischbaumarten sind Voraussetzung dafür, dass sich die Waldbestände an den Klimawandel anpassen können.

Habitatbäume

Alte Laubbäume, die beispielsweise Spechthöhlen aufweisen oder anderen Holzbewohnern als Lebensraum dienen, werden als sogenannte Habitatbäume mit einem großen „H“ markiert und damit dauerhaft aus der Nutzung genommen. Revierförsterin Carolin Pfaff hat vor der Kennzeichnung jeden einzelnen Baum überprüft, um diese wertvollen Lebensräume zu erhalten.

Wegsperrungen müssen beachtet werden

Für den Schutz der Waldbesucher ist es unbedingt notwendig, dass die betroffenen Gebiete für die Dauer der Holzfällarbeiten gesperrt werden.

Um die Beeinträchtigungen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen so gering wie möglich zu halten, werden nur die Bereiche gesperrt, in denen gearbeitet wird. Im Anschluss an die Arbeiten werden die betroffenen Wege wiederinstandgesetzt.

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