Auf dem Foto sehen sie eine Forstmaschine auf einer Straße

Verkehrssicherung bei Söhrewald-Wellerode vom 28.04. bis 09.05.2025

Baumkrankheit hat Eschen geschädigt

Am Ortsausgang von Söhrewald-Wellerode in Richtung Wattenbach sollen im Rahmen einer Verkehrssicherungsmaßnahme kranke Eschen gefällt werden. Dafür muss der Verkehr auf der L 3236 halbseitig bzw. jeweils kurzfristig für den Gesamtverkehr gesperrt werden. Die Arbeiten finden in der Zeit von 28.04. bis 09.05.2025 jeweils zwischen 07.00 Uhr und 18.00 Uhr statt.

Der Eschenbestand entlang der Verbindungsstraße zwischen Wellerode und Wattenbach kämpft schon seit Jahren mit einer Baumkrankheit, dem sogenannten Eschentriebsterben. Hierbei handelt es sich um einen Pilzbefall, der zum Absterben der betroffenen Bäume führt. Dies ist nicht nur aus forstlich-ökologischer Sicht bedauerlich: Besonders kritisch wird es, wenn die absterbenden Bäume drohen, auf die Straße zu fallen und somit eine Gefährdung für den Verkehr darstellen. 

Deshalb werden die Bäume entlang von Straßen regelmäßig begutachtet und auf Krankheitssymptome überprüft. Aufgrund des Eschentriebsterbens stellt der Bereich am Ortseingang von Wellerode seit Jahren einen Schwerpunkt der Verkehrssicherung dar. Die anstehende Maßnahme soll dazu beitragen, dass der Verkehr auch in Zukunft möglichst sicher rollen kann.

Hintergrundinformation zum Eschentriebsterben

Das Eschentriebsterben ist eine schwere Baumkrankheit, die in Europa hauptsächlich die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) betrifft. Verursacht wird sie durch den aus Asien stammenden Pilz Hymenoscyphus fraxineus. Dieser gelangte vermutlich durch Pflanzenimporte nach Europa und wurde erstmals Anfang der 90er Jahre nachgewiesen. Seitdem hat sich der Pilz rasant über weite Teile Europas ausgebreitet.

Die Infektion erfolgt über die Blätter und führt zu einem fortschreitenden Absterben der Triebe und schließlich ganzer Kronenbereiche. Hierbei können die Sporen mit dem Wind verbreitet werden. Im fortgeschrittenen Stadium kann die Krankheit den gesamten Baum deutlich schwächen und durch Folgeinfektionen, etwa mit dem Hallimasch-Pilz, zum Absterben führen. Die Krankheit befällt sowohl junge als auch alte Eschen.

In Deutschland wurde das Eschentriebsterben erstmals 2002 nachgewiesen. In Hessen breitet sich die Krankheit spätestens seit 2009 aus und hat mittlerweile nahezu alle Eschenbestände erreicht. Die Intensität der Baumkrankheit variiert hierbei zwischen den einzelnen Beständen. Die ökologischen und wirtschaftlichen Folgen sind gravierend, da es aktuell keine wirksamen Möglichkeiten zur Bekämpfung oder Eindämmung des Eschentriebsterbens gibt.
Allerdings laufen derzeit Versuche, resistente Eschen zu identifizieren. So soll langfristig eine stabile Eschenpopulation gesichert werden. Zudem wird durch die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt an der Züchtung robuster Eschen geforscht, um die genetische Vielfalt der Esche langfristig zu erhalten. Das Eschentriebsterben gilt als eine der gravierendsten Baumkrankheiten in Europa.
 

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