Hesssicher Mischwald

Baumlehrpfad auf Kühkopf eröffnet

Neuer Lehrpfad am Hofgut Guntershausen

Seit 2014 gibt es auf dem Kühkopf das Umweltbildungszentrum „Schatzinsel Kühkopf“ (UBZ). Träger der Institution ist das Regierungspräsidium Darmstadt, Betreiber ist HessenForst, Forstamt Groß-Gerau, das gleichfalls im Auftrag des Regierungspräsidiums die Pflegemaßnahmen im Naturschutzgebiet organisiert.

Das Umweltbildungszentrum ist das westliche Eingangstor zum UNESCO Geopark Bergstraße-Odenwald, mit dem es kooperiert. Es ist aber auch das „Eingangstor“ zu Hessens größtem Naturschutzgebiet, Europareservat und NATURA 2000 Gebiet Kühkopf-Knoblochsaue. Die Aufgabe des Zentrums ist es, die Besucher für den Naturschutz zu sensibilisieren und ist damit der wichtigste Bestandteil des Besucherlenkungssystems im Naturschutzgebiet.

Das Umweltbildungszentrum arbeitet nach den Grundsätzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung und greift neben den Informationen über das Gebiet auch weitere umweltrelevante Themen auf. Es wird jährlich von ca. 30.000 Personen besucht, etwa ein Drittel davon nehmen an den rund 350 Veranstaltungen teil, die dort im Jahresverlauf stattfinden. 4 Förster*innen des Forstamtes sowie zwei FÖJler*innen sind vor Ort für die Belange des Umweltbildungszentrums zuständig. Weitere Informationen unter: www.schatzinsel-kuehkopf.deÖffnet sich in einem neuen Fenster

Anhand von 13 Tafeln zwischen der Stockstädter Brücke und dem Hofgut Guntershausen können sich Besucher seit Montag über die verschiedenen Baumarten im Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue informieren. Es werden die wichtigsten Baumarten des Auwaldes, aber auch seltene und untypische Arten vorgestellt. Bei den Texten habe man bewusst nicht gespart, teilte der Leiter des Umweltbildungszentrums Schatzinsel Kühkopf und Initiator des Lehrpfades Ralph Baumgärtel mit: „Gerade im Bereich des historischen Hofgutes schlendern die Leute gemütlich durch die Lande und können durchaus auch mal länger an einer Infotafel verweilen.“

Auf den Tafeln finden sich Name des Baumes und Abbildungen der Blätter, die die Zuordnung zum Baum erleichtern. Zusätzlich gibt es umfangreiche Informationen zu den Standorten auf denen die Bäume wachsen, zu deren Vorkommen in der Rheinaue, zu Krankheiten, Verwendung und deren Bedeutung für den Naturschutz. Die Toleranz der Baumarten gegenüber Überflutung wird ebenfalls thematisiert. Dabei knüpft der Lehrpfad an Inhalte an, die auch im Umweltbildungszentrum und auf dem Auelehrpfad „Draußen am Fluss“ zu finden sind. Allgemeine ökologische Fragestellungen werden auf die einzelne Art heruntergebrochen und am Beispiel konkretisiert. Neben den typischen Auebaumarten, wie Eiche, Esche, Silberweide und Bergahorn finden sich dort auch nicht heimische Gehölze, wie die durch die Römer eingebrachte Kirschpflaume oder die am Mississippi beheimatete Schwarznuss. Auch Hessens häufigste Laubbaumart, die auf dem Kühkopf sehr seltene Rotbuche, findet sich am Hofgut und wird auf einer Tafel beschrieben.

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